Artikelübersicht

Symphonie der Schamlosigkeit

Claire Vivianne Sobottkes neue Arbeit „à mort — Ein choreografischer Liederzyklus für drei Stimmen“, die vom 22.-25. März 2023 in den Sophiensælen gezeigt wird, ist ein Sammelsurium unzähliger musikalischer, körperlicher, bühnen- und kostümbildnerischer Details, hinter dem eine beeindruckende Ensembleleistung steckt. Das Stück erzählt lustvoll und explizit von der Vergeblichkeit aller Versuche der Einhegung des weiblichen […]

Körper ohne magisches Vermögen

Die Aufführung „On Being Human as Praxis“, die am 19. März 2023 im Rahmen von MaerzMusik im Haus der Berliner Festspiele ihre Livepremiere hatte, bringt auf Initiative der interdisziplinären Künstlerin Elaine Mitchener Neue Musik, Tanz und Vokalimprovisation mit Texten Sylvia Wynters zusammen. Dabei verfehlen jedoch ausgerechnet die Körper den Text.

Die kleinen Berge auf meinen Armen

Choreografin Modjgan Hashemian beschäftigt sich in „Gänsehaut“ mit der Haut als Archiv von Geschichten und Berührungen. Premiere des Stücks für Menschen ab zwölf Jahren war am 11. März 2023 im Theater an der Parkaue.

Die Musik rauscht durch die kämpfenden Körper

Der zweiteilige, fast zweistündige Abend “Beethoven 7” von Sasha Waltz & Guests wurde am 11. März 2023 im Radialsystem uraufgeführt. Fragen von Freiheit und gesellschaftlichen Zwängen widmet sich Choreografin Sasha Waltz zur Musik des zeitgenössischen Komponisten Diego Noguera und der Siebten Sinfonie von Ludwig van Beethoven.

Die bunte Welt der Leichtigkeit

Am 2. März 2023 feierte „LUFT“, eine Tanzperformance für Menschen ab 3 im DOCK 11 Premiere. Aufgeregt warteten Kleine und Große am Sonntagnachmittag des 5. März auf die letzte Vorstellung dieser Koproduktion von Nir de Volff und Theater o.N. Inky Lee war dabei.

Magenta-Rausch

Milla Koistinen erforscht mit „Magenta Haze“ das Verhalten von Individuen innerhalb eines Kollektivs, sowie gemeinschaftliche Ekstase und kollektive Freude. Im Rahmen der :LOVE:-Kooperation zwischen Tanzfabrik und Radialsystem wird die Arbeit vom 2. bis 4. März 2023 als Deutschlandpremiere im Radialsystem präsentiert.

Körniges Paradies

Die Choreografin Juliana Piquero entwirft mit ihrem Stück „Paradise in Disorder“, das am 28. Februar 2023 seine Premiere in den Uferstudios feierte, eine hypersinnliche Welt, die langsam das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung zersetzt.

Von musizierenden Körpern und tanzenden Instrumenten

Der Choreograf Pol Pi und das Solistenensemble Kaleidoskop präsentieren mit „IN YOUR HEAD“ eine Auseindersetzung mit Schostakowitschs Streichquartett Nr.8 und der Frage, was die Melodie im Körper von Musiker*innen auslösen kann. Die Deutschlandpremiere fand am 24. Februar 2023 im Radialsystem statt, weitere Vorstellungen bis 26. Februar.

Für k(l)eine Superheld*innen

Was bedeutet es Held*in zu sein? Camilla Pölzer präsentiert mit „I NEED A HERO” eine Reise entlang der Erwartungen und Normen des Superheld*innencharakters. Das 50-minütige Stück für alle ab neun Jahren feierte am 22. Februar 2023 bei den TANZKOMPLIZEN im Podewil Premiere.

Lavieren durch die Dynamik der Macht

Zwei schwedische Choreografen, zwei Generationen in der Deutschen Oper: Mats Ek (Jahrgang 1945) und Alexander Ekman (Jahrgang 1984) teilen sich insgesamt sechs Abende, an denen das Staatsballett Berlin Eks „A Sort Of…“ und Ekmans „Cacti“ präsentiert. Die Premiere war am 16. Februar 2023, es folg(t)en zwei weitere Vorstellungen im Februar und drei im März.

Von romantischer Liebe, Community-Sehnsucht und anderen menschlichen Algorithmen

In „Beyond Love“, dem abschließenden Teil ihrer Trilogie zur ökonomischen und technologischen Durchdringung von Emotionen, widmet sich die Choreografin Dragana Bulut vom 08.-11. Februar 2023 im HAU3 den hybriden Liebens- und Begehrensweisen zwischen Mensch und Maschine.

Nimm dir Zeit

Makisig Akins „Asian/LOVE“ am 3. und 4. Februar 2023 im DOCK 11 – eine Uraufführung und ein Geschenk, das verdient sein will. 

Poesie des Beiläufigen

Lea Martini und Bella Hager präsentieren mit „Zur Zartheit von Rissen“ vom 3. bis 5. Februar 2023 eine fein ausgearbeitete Mischung aus Wahrnehmungs-Expedition, Performance und Retreat, und eine leise Hommage an das Heizhaus der Uferstudios.

Die erholsamen Träume der Kranken

In der Berlin-Premiere von Zinzi Buchanans „Sick Dreams“, das am 29. Januar 2023 zweimal im Heizhaus in den Uferstudios gezeigt wurde, erlebt das Publikum für 90 Minuten die Utopie einer Gesellschaft, die nach den Bedürfnissen der Kranken strukturiert ist, die sie produziert.

Zur Verringerung des diskursiven Fußabdrucks

In seinem choreografischen Selbstportrait „Jérôme Bel / Ruth Rosenfeld“, das am 23. Januar 2023 im HAU2 zu sehen war, vollzieht der etablierte Choreograf eine ausführliche und etwas unbefriedigende Revision seines bisherigen Werdegangs.

fake it till you… …make it, …break it, …break through. Fake it till it breaks you!

TANZTAGE BERLIN 2023 >>> Bully Fae Collins „Songs of the Dopamine Carousel“ und Liina Magneas „She’s constructing the exit“, präsentieren zum Abschluss des Festivals true Orgasmen und fake Überforderungen (and vice versa) und setzen sich mit den Performance Struggles unserer Zeit auseinander. Text: Cilia Herrmann

Die Lösung für (fast) alles

TANZTAGE BERLIN 2023 >>> Double Bill „Songs of the Dopamine Carousel” von Bully Fae Collins und „She´s Constructing the Exit Signs (Hope & Delusion)” von Liina Magnea in den Sophiensælen. Text: Miriam Taschler

Drama ohne Drama

Ein witziges Wesen haben sie da kreiert – Constanza Macras und DorkyPark. „DRAMA“, ihr buntes Panorama aus diversen Performance-Styles und absurder Satire, hatte am 19. Januar 2023 in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Premiere.

Tanz der Zukunft

Die 7. Ausgabe von PURPLE – Internationales Tanzfestival für junges Publikum zeigt die Uraufführung von „In Zukunft bin ich ein Komet“ von Yotam Peled im Theater Strahl für Zuschauer*innen ab 13 Jahren.

Erde. Wasser. Feuer. Roter Mond. – “The same way I miss nothing I miss everything.”

TANZTAGE BERLIN 2023 >>> Die Künstlerin Slina da Soledade aka Slim Soledad und ihre Gäste hatten am 14. Januar 2023 in den Sophiensælen Premiere. Zwei Texte von Diana Schümann und Elina Pantsyr

Ein Hauch von Wahrheit

TANZTAGE BERLIN 2023 >>> Ausweglos: „A Sensation of a Truth“, eine Inszenierung des Choreografen und Performers Kévin Bonono am 13. und 14. Januar 2023 in den Sophiensaelen.

Das Matriarchat ist angebrochen

TANZTAGE BERLIN 2023 >>> Mit „Matria – Motherland“ von Rocío Marano und „To be a fish in a Raki bottle“ von Elvan Tekin drehen sich zwei Choreografinnen standhaft um Konzepte von Männlichkeit, Identität und politischer Teilhabe.  Text: Anna Chwialkowska

Zwei Verortungen

TANZTAGE BERLIN 2023 >>> Mit „Matria – Motherland“ von Rocío Marano und „To be a fish in a Raki bottle“ von Elvan Tekin verhandelten die Choreografinnen in den Sophiensælen auf unterschiedliche Weise geopolitische Bezüge.  Text: Vera Knolle

Traumlandschaft

TANZTAGE BERLIN 2023 >>> Vom 7. Januar ca. 22 Uhr bis zum 8. Januar 2023 ca. 5 Uhr lud Parisa Madani im Rahmen der Tanztage Berlin in die Sophiensæle in die Welt der Träume und der Fantasie ihrer „Langzeit-Kollektiv-Traummeditation“ mit dem Titel „Pariyestan: Tails of Sisters, 青蛇+白蛇: 緣起“.

„Ahhhhhhhh…“

TANZTAGE BERLIN 2023 >>> Eine Premiere, die die Grenze zwischen dem Selbst und dem der Anderen in einer erotischen Erkundung des Ruhens aufhebt: „Lounge“ von Marga Alfeirão und Team, präsentiert am 5. Januar 2023 als zweite Eröffnungsperformance der Tanztage Berlin in den Sophiensaelen.

Eine zentripetale Performance

TANZTAGE BERLIN 2023 >>> Insistierend, energisch, kraftvoll: Mit „Bang Bang Bodies“, der Eröffnungsperformance der Tanztage Berlin in den Sophiensaelen am 5. und 6. Januar 2023, zieht Xenia Koghilaki das Publikum in ihren Bann.

tanzschreiber-Artikel Tanztage Berlin 2023

Übersicht aller Artikel >>> Vom 05. bis 21. Januar versammelt die 32. Ausgabe der Tanztage Berlin, jährlich veranstaltet von den Sophiensælen, 10 Performances von Berliner Nachwuchskünstler*innen, die von Formaten des Wissenstransfers begleitet werden. Autor*innen und Gastautor*innen des Online-Rezensionsportals tanzschreiber des Tanzbüro Berlin rezensieren die ausgewählten 10 Stücke der Tanztage Berlin 2023 auf tanzschreiber.de. Einzelne Texte […]

An die Frau in der M4

Parvathi Ramanathan sah „Her Noise“ von der Company Christoph Winkler und schreibt an eine Frau, die ihr in der Tram begegnet. Die Inszenierung hatte am 29. Dezember 2022 im Radialsystem Premiere.

Zwischen Schatten und Phantomen: Wirklichkeiten und ihre Spuren

Mit dem Showing „Mirroring“ gaben Isabelle Schad und Josephine Findeisen am 17. Dezember 2022 in der Tanzhalle Wiesenburg erste Einblicke in ein zukünftiges Solostück: ein Gefüge aus Körperbewegungen und ihren visuellen und akustischen Spuren. 

Practice makes perfect?

Das Choreograf*innen-Duo bücking&kröger beschäftigt sich in “PRACTICE” mit dem, was sonst hinter der Bühne bleibt: Üben, Wiederholen, Trainieren. Die Tanzperformance prämierte am 15. Dezember 2022 im DOCK 11, wo sie noch bis zum 18. Dezember zu sehen ist.

Mutationen des Sonderbaren

TANZTAGE BERLIN 2023 >>> „Bicho Raro“, eine Video- und Performance-Arbeit von Tänzer*in und Choreograf*in Danilo Andrés, untersuchte am 10./11. Dezember 2022 im Flutgraben die sonderbare Welt des Bodybuilding. Eine weitere Version des Stücks wird unter demselben Titel im Rahmen der Tanztage Berlin im Januar 2023 zu sehen sein.

Im Nirgendwo – kuriose Träume als Collage der Absurditäten

Cristiana Casadios Solo “nowhere” berichtet aus dem illusorischen Ort, dem Träume entspringen. Die Premiere fand am 8. Dezember 2022 im Pfefferberg Theater statt. 

Vieles verschwimmt in einem farbenfrohen Chaos

Marion Sparbers “No, woman, no cry… but when they do?” versucht tänzerisch, musikalisch und theatral zu hinterfragen, was es heutzutage bedeutet, eine Frau zu sein. Die Deutschlandpremiere der Produktion fand am 4. Dezember 2022 im Theater im Delphi statt. 

Diese Galaxie, von eigener Hand erschaffen

Tomi Paasonens „Pas de Q“, das vom 1. bis 4. Dezember 2022 in den Sophiensælen gezeigt wird, ist eine radikale Performance von Community, die den Eindruck erweckt, als seien Drag und klassisches Ballett schon immer füreinander bestimmt gewesen.

Übersetzung von Tanz zu Text und wieder zum Tanz – Und ich versuche die richtigen Worte zu finden

Die Work-in-process Präsentation von “The Denby Variations” von Kathleen Heil, präsentiert am 23. November 2022 im ACUD-Theater, zeigt vier von vierzehn vertanzten und vertonten Sonetten aus Textabschnitten des Tanzkritikers und Dichters Edwin Denby. 

Es fielen Schüsse

Am 17. November 2022 präsentierte HAU 1 im Rahmen des NO LIMITS – Disability & Performing Arts Festival Berlin Cia Vero Cendoyas „Bogumer (oder Children of Lunarcharski)“.  Damit stand die Frage im Raum: Wer bestimmt, was gespielt wird, wenn der Boss (im wahrsten Sinn des Wortes) gefeuert wird?

Odyssee ins Dazwischen

„between“, das choreografische Debut von Jules Petru Fricker (LEGZ), das vom 11.-13. November 2022 im DOCK 11 zu sehen war, navigiert mit bewundernswerter Anmut durch die Zwischenräume künstlerischer Disziplinen, queerer Performance-Praktiken und Narrationen des Selbst und gebiert dabei magische, berührende Momente.

Nicht leben können, nicht sterben dürfen

„The opposite of life is not death, but disenchantment“ — damit ist der Abendzettel von „Lessons for Cadavers“, das vom 12.-15. November 2022 in den Sophiensælen zu sehen ist, überschrieben. Die brasilianische, in Berlin lebende Choreografin Michelle Moura zeigt wieder einmal ein bezauberndes Stück über eine entzauberte Welt.

Klang-Körper in Bewegung oder: Dort tanzt ein Kontrabass

Im Rahmen der Klangwerkstatt Berlin 2022 – Festival für Neue Musik im Kunstquartier Bethanien vereint das Festivalensemble progress mit „Spektralbewegung“ unter der Leitung von Sylvia Hinz erneut junge Musiker*innen der Musikschule Friedrichshain-Kreuzberg mit professionellen Neue-Musik-Expert*innen. In diesem Jahr erstmalig dabei ist die australische Choreografin Andrea Danae Kingston, die gemeinsam mit dem Ensemble eine choreografisch-bewegte Struktur […]

Ein absurder Kreißsaal der Lebensabschnitte

Alle Biografien einmal gut durchmischen und neu verteilen. Fünf Performer*innen des Kollektivs SEE! (SE Struck und Alexandra Knieps) testen in “Bioswop” den Lebenslaufaustausch als Annäherungsmöglichkeit an die Verankerung der eigenen Identität, aufgeführt am 4./5. November 2022 im Ballhaus Ost. 

Macht und Ohnmacht – ein Gesellschaftsspiel

Im Rahmen vom FEMINIST FUTURES FESTIVAL (2.-6.11.2022 in der Tanzfabrik Berlin) schafft Milla Koistinen mit „One Next To Me“ eine spielerische Versuchsanordnung, die offen ist für die Ambivalenzen im Verhältnis zwischen Individuum und Massenkollektiv.

Das Wesen im Schatten

Anna Natt untersucht in “Queering Nosferatu” die Symbolik der Vampirfigur, zu sehen in den Sophiensælen vom 27. bis 30. Oktober 2022. 

Schwebend über den Philippinen

Die PORTRÄT-Reihe im Ballhaus Naunynstraße präsentiert mit „Pepe Dayaw: Eine Porträtperformance“ ein herausragendes künstlerisches Talent und die forschende Performance als Medium der Auseinandersetzung mit den performativen Paraphernalia unserer Zeit.

Tanzritual mit Trauerzeug*innen

Clébio Oliveiras und Zula Lemes’ neues Solo „DARK RED“, das vom 20. bis 23. Oktober 2022 im Acker Stadt Palast zu sehen ist, legt die verschiedenen emotionalen Schattierungen des post-pandemischen, von Verlusten geprägten Körpers frei.

Atempause im Irrgarten

Auf der Suche nach Auswegen aus einem dichten und individuellen Netz der Diskriminierung feierte die Tanzperformance „Labyrinth“ von Choreograf Ricardo de Paula und Tänzer*innen der Grupo Oito am 14. Oktober 2022 im HAU2 Premiere.

Das Rauschen der unsichtbaren Hyperpräsenz

Die Choreografin Johanna Ackva stellte vom 6. bis 9. Oktober 2022 im interdisziplinären Produktionsort Vierte Welt am Kottbusser Tor die Wiederaufnahme von „CLOUDS ON CLEAR SKY“ vor, das Ergebnis einer langjährigen Auseinandersetzung mit Tod und Sterben. Der vierte und letzte Teil der Soli-Reihe ist in Zusammenarbeit mit der Tänzerin Akemi Nagao entstanden.

Zeitverschiebungen

Was geschieht, wenn aus Morgen Gestern wird? Cécile Bally und Cathy Walsh erforschen in der Sciencefiction-Zeitreise “Über Überüberübermorgen” – Premiere am 6. Oktober 2022 im FELD Theater für junges Publikum – mit Allen ab 5 Jahren die Zukunft.

Performative Universen

Mit „Phasenübergänge Vol. 3“ untersuchen die MAASA-Tänzerinnen Merav Leibküchler, Vilja Mihalovsky, Lena Strützke und Anne-Kathrin Tismer am 25. September 2022 das Zusammenspiel der gebauten Umwelt auf dem Berliner Sharounplatz und der Menschen, die sich darin bewegen. Fortsetzungen im Märkischen Viertel und in Siemensstadt werden am 8. und 9. Oktober stattfinden.

Das „Ich/Auge“ des Zyklopen

„Cyclops“, nach einer Idee und unter der Regie von Zé de Paiva, präsentiert opulent fließende Bildfragmente im Sucher der Kamera. Wir sehen Bilder unserer selbst und Bilder von de Paiva und der Co-Performerin Nasheeka Nedsreal als Avatare und Cyborg-Zyklopen. Sie steuern und hinterfragen das Narrativ dieser Performance, die im Ballhaus Naunynstraße auf die Bühne gebracht […]

Blut, Schweiß & Talent

Florentina Holzingers „Ophelia’s Got Talent” erinnert mich an einen Aufsatz, den ich einst schrieb. In ihm war die Ophelia in Shakespeares Hamlet mein Beispiel, mit dem ich belegte, dass Frauen zarter gezeichnet werden als Männer. Nirgends stimmt das weniger als in Holzingers Stück: Mit einem ganz fetten Edding signiert die Künstlerin ihren Namen, tatsächlich den […]

Geschützte Räume

Im Rahmen des Queering the Crip, Cripping the Queer Festival vom 15. bis 17. September 2022 präsentierten die Sophiensæle Anajara Amarantes „Butching Cowboys“ mit der Schaffung eines intersektionalen queer-crip Raumes und als Performance modellierter Care für alle sich in ihm Aufhaltenden.

Klangrorschach

„Die Hörposaune” ist eine Einladung zur akustisch-sensorischen Erkundung von Körpern, Objekten und Texturen in einer ohne erkennbare Worte auskommenden, ebenso ernsten wie humorvollen scholastischen Inszenierung von Werner Hirsch (alias Antonia Baehr) und Jule Flierl. Die Premiere fand im 1929 erbauten Stummfilmkino Theater im Delphi in Berlin-Weißensee statt.

Polyphone Trauerwunden

Jefta van Dinthers „Unearth“ löst mittels Stimme und Tanz Erinnerungsfragmente und macht Gefühle der Verbundenheit erfahrbar. Die Uraufführung der vierstündigen Dauerperformance fand im Rahmen von Tanz im August am 13.8.2022 in der St. Elisabeth-Kirche statt und kann noch bis zum 16.8. besucht werden.

Mycel-Mystik

Die finnische Choreografin Maija Hirvanen imaginiert beim diesjährigen Tanz im August mit „Mesh“ (12.-14.8.2022, HAU 2) eine mystifizierte Vision der Verwobenheit alles Lebendigen.

Lichtabhängig

„Under my Gaze“ mit Renae Shadler, Mickey Mahar, Dorota Michalak und einer schwebenden Aerocene-Skulptur reflektiert die Sonne in ihrer Rolle als Energieressource und potenzielle Zerstörungskraft. Die Tanzperformance fand vom 28. bis 31. Juli 2022 auf dem Gelände der St.-Elisabeth-Kirche in Berlin-Mitte statt.

Wütende Wiegenlieder

Bertolt Brechts „Vier Wiegenlieder einer proletarischen Mutter“ (1932) dienen der Choreografin Claudia Garbe als Ausgangspunkt für eine tänzerische Interpretation von Mutter*schaft in vier Kapiteln mit den Performer*innen Steffi Sembdner, Virginnia Krämer und Diana Thielen. Die Vorstellungen von „Wiegenlieder!“ fanden vom 14. bis 17. Juli 2022 im Innenhof der Uferstudios in Berlin-Wedding statt.

Relativ im Hier und Jetzt, im Dort und Dann

Susanne Kennedy und Markus Selg haben den minimalistischen Opernklassiker „Einstein on the Beach“ (30. Juni – 3. Juli 2022 im Haus der Berliner Festspiele) für die Ära des Maximalismus neu eingerichtet. Ihre Inszenierung ist ein Spiel mit Relativität und Gleichzeitigkeit, ist die Thematisierung eines anderen Zeitgefühls in der Unendlichkeit unserer Gegenwart.